EM-Quali als Auftakt zur Mission Medaille: DFB-Frauen spielen sich für Paris 2024 warm
Wenn die Partie in der EM-Qualifikation zwischen Deutschland und Polen am Freitagabend in Rostock (20:30 Uhr) angepfiffen wird, sind es noch genau 56 Tage bis zur Eröffnung der Olympischen Spiele Paris 2024. 55 bis zum Auftaktspiel der deutschen Frauenfußball-Nationalmannschaft gegen Australien am Donnerstag, den 25. Juli in Marseille.
Stürmerin Lea Schüller macht deshalb gar keinen Hehl daraus, dass die DFB-Frauen vor den Duellen mit Polen die Spiele in Paris bereits im Hinterkopf haben: „Natürlich gilt es für diesen Sommer auch, eine Medaille bei Olympia zu holen. Die EM-Quali ist für uns wichtig als Olympiavorbereitung“, sagte die Spielerin vom FC Bayern auf der Pressekonferenz.
Mit Blick auf Olympia gibt es allerdings noch ein paar offene Fragen.
Wer steht im Tor?
Bei der EM 2022, bei der Deutschland ins Finale einzog, und der WM 2023 war Merle Frohms die klare Nummer eins. Bundestrainer Horst Hrubesch hat nun allerdings einen Konkurrenzkampf zwischen den Pfosten ausgerufen: „Geschenke gibt es eh keine bei mir. Ich lasse diese Frage einfach mal offen, weil ich drei gute Torhüterinnen habe.“
Die Wolfsburgerin Frohms muss sich also erst einmal gegen Ann-Kathrin Berger (NJ/NY Gotham FC) und Stina Johannes (Eintracht Frankfurt) durchsetzen, um ihren Status zu rechtfertigen. Alle drei Keeperinnen werden wohl in den kommenden vier Partien bis zu den Olympischen Spielen zum Einsatz kommen. Eine aus dem Trio wird am Ende nicht mit nach Frankreich reisen können. Für mehr als zwei Torhüterinnen hat Hrubesch im 18er-Kader keinen Platz.
Wer sind die Anführerinnen?
Diese Frage stellte sich zuletzt nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Kapitänin Alexandra Popp. Die Torjägerin steht gegen Polen nun wieder im Kader. Die Bedeutung der 138-fachen Nationalspielerin für die Mannnschaft ist unbestritten. Aber welche Rolle wird sie im DFB-Team unter Hrubesch auf dem Platz einnehmen? In vorderster Spitze oder etwas zurückgezogen wie beim VfL Wolfsburg? In ihrer Abwesenheit übernahmen gegen Österreich und Island Giulia Gwinn und Klara Bühl mehr Verantwortung, gaben Kommandos und gingen mit Leistung voran. Können die beiden gegen Polen daran anknüpfen?
Wer muss zu Hause bleiben?
23 Spielerinnen hat Hrubesch für die beiden Spiele gegen Polen nominiert. Bei Paris 2024 können jedoch nur 18 dabei sein. Ein spannender Konkurrenzkampf um die begehrten Olympia-Tickets steht bevor. So sind die Partien in Rostock und Gdynia also auch eine Art Olympia-Casting.
Wie gefährlich ist der Gegner?
Die DFB-Frauen sollten vor allem vor einer polnischen Spielerin gewarnt sein: Ewa Pajor! 18 Treffer hat die Stürmerin in dieser Bundesliga-Saison erzielt und sich damit zur Torschützenkönigin gekrönt. Eine gute Bewährungsprobe für die deutsche Abwehr. Wobei die Abwehrspielerinnen Kathrin Hendrich und Marina Hegering ihre Mitspielerin aus Wolfsburg bestens kennen.
Der DFB-Kader für die Länderspiele gegen Polen:
Tor: Ann-Katrin Berger (FC Chelsea), Merle Frohms (VfL Wolfsburg), Stina Johannes (Eintracht Frankfurt)
Abwehr: Sara Doorsoun (Eintracht Frankfurt), Giulia Gwinn (FC Bayern München), Marina Hegering (VfL Wolfsburg), Kathrin Hendrich (VfL Wolfsburg), Saraj Linder (TSG Hoffenheim), Felicitas Rauch (North Carolina Courage), Bibiane Schulze Solano (Athletic Bilbao), Pia-Sophie Wolter (Eintracht Frankfurt)
Mittelfeld/Angriff: Nicole Anyomi (Eintracht Frankfurt), Jule Brand (VfL Wolfsburg), Klara Bühl (FC Bayern München), Vivien Endemann (VfL Wolfsburg), Laura Freigang (Eintracht Frankfurt), Sydney Lohmann (FC Bayern München), Janina Minge (SC Freiburg), Sjoeke Nüsken (FC Chelsea), Lena Sophie Oberdorf (VfL Wolfsburg), Alexandra Popp (VfL Wolfsburg), Lea Schüller (FC Bayern München), Elisa Senß (Bayer Leverkusen)
Auf Abruf: Linda Dallmann (FC Bayern München), Maria Luisa Grohs (FC Bayern München), Sophia Kleinherne (Eintracht Frankfurt), Melissa Kössler (TSG Hoffenheim), Paulina Krumbiegel (TSG Hoffenheim), Lena Lattwein (VfL Wolfsburg), Lina Magull (Inter Mailand), Ena Mahmutovic (MSV Duisburg)
Wo kann man die EM-Qualifikationsspiele live verfolgen?
Die beiden Partien gegen Polen werden im ZDF beziehungsweise in der ARD übertragen.
- Fr., 31.5., 20:30 Uhr: Deutschland – Polen, ZDF
- Di., 4.6.,18 Uhr: Polen – Deutschland, ARD
Der Spielplan der deutschen Frauen-Nationalmannschaft in der EM-Quali:
- Österreich – Deutschland 2:3
- Deutschland – Island 3:1
- Deutschland – Polen 4:1
- Polen – Deutschland 4. Juni
- Island – Deutschland12. Juli
- Deutschland - Österreich 16. Juli