Ein Sieg für Volleyball-Frauen - Außenseiter-Chancen auf Endrunde der VNL 2024 und das Olympia-Ticket

Von Fabian Breuer
5 min|
VNL 2024: Deutschland besiegt Bulgarien
Foto von Volleyballworld

Die Volleyball-Frauennationalmannschaft hält gegen die Welt-Elite bei der Nations League teilweise gut mit und feiert einen Sieg gegen Bulgarien. Nun aber muss das DVV-Team noch eine Schippe drauflegen, um den großen Traum von Paris 2024, doch noch zu erreichen.

Seit der Nacht von Montag auf Dienstag hat die Mannschaft von Bundestrainer Alexander Waibl den zweiten Spieltag der VNL 2024 hinter sich gebracht. Mit einem überzeugenden 3:1-Sieg (25:19, 21:25, 25:21, 25:11) gegen Bulgarien beendete "Team Germany" das anspruchsvolle Programm der zweiten Turnierwoche.

"Wir haben uns heute für die harte Arbeit in den letzten Tagen belohnt. Gegen erwartet abwehrstarke Bulgarinnen haben wir ein sehr, sehr gutes Spiel gemacht", ordnet Coach Waibl gegenüber dem Deutschen Volleyball-Verband ein. "Wir haben vor allem auch in den Phasen als es im dritten Satz schwierig wurde, emotional gut dagegen gehalten und tollen Volleyball gespielt."

Dieses herausfordernde Momentum trug sich in der Spätphase den vorentscheidenden Abschnitts zu. Deutschland lag im dritten Satz schon mit 14:19 hinten. Das Spiel drohte also zu kippen. Doch hier bewiesen die Spielerinnen um Lena Stigrot Herz und Moral. So bogen sie den Satz noch um.

Ein wichtiges Erfolgserlebnis, meint auch Stigrot. "Schön die Woche mit einem Sieg abzuschließen." Man hätte zwar in den Spielen zuvor gesehen, dass das Team mit dem Niveau der Weltspitze phasenweise mithalten könne, doch mangelte es noch an der Konstanz, setzt die Führungsspielerin ihre Einschätzung fort.

Großer Kampf gegen Top-Nationen

Ausdruck dieser Analyse sind die Ergebnisse aus den ersten drei Partien an Spieltag zwei. Gegen die Türkei, Kanada und Polen setzte es Niederlagen. Alle drei Team befinden sich in der VNL 2024 im oberen Tabellendrittel (siehe Ranking im folgenden Abschnitt).

Beim 1:3 gegen die Türkei ging der deutschen Mannschaft die Konstanz im Laufe des Spiels ab. Nach einem 25:20-Erfolg in Satz eins, verloren man die beiden folgenden Abschnitte mit 20:25 und 9:25. Im letzten Satz wurde ein großer Kampf beim 24:26 nicht belohnt.

Auch die Kanadierinnen - eigentlich ein Kontrahent um die verblienen Olympia-Tickets - erwiesen sich als zu stark. Hier war die fehlende Konstanz besonders auffällig. Beim 0:3 (20:25, 15:25, 22:25) fehlte einfach der letzte Tick, um durchgehend mithalten zu können.

Stark präsentierte sich Deutschland dann gegen Polen. Den Tabellenführerinnen, die nach nun acht Spielen mit acht Siegen und damit einer 100-prozentigen Ausbeute, auf der Spitzenposition thronen, bot das Team einen großen Fight. Beim 0:3 (23:25, 20:25, 21:25) war jeder Satz hart umkämpft, nur die Belohnung fiel eben aus.

Erklärungen zur Tabelle

  • Jedes Team erhält bei einem 3:0- oder einem 3:1-Sieg drei Punkte
  • Gewinnt ein Team mit 3:2 erhält es zwei Punkte
  • Verliert ein Team mit 2:3 erhält es einen Punkt
  • Geht eine Partie mit 0:3 - oder 1:3 verloren erhält das Team keine Punkte

Schwierige Ausgangslage vor dem letzten Spieltag

Die Tabelle zeigt es an: Das erhoffte Olympia-Ticket zu ergattern, wirkt wie eine Mammutaufgabe. Doch unmöglich ist dieses Unterfangen noch nicht. Ein kleines Wunder braucht es aber. Ein Hinaufklettern unter die erste acht des Tableaus wäre dafür allerdings nötig. Damit würde die deutsche Mannschaft schon einmal ein Ticket für die Finalrunde der VNL 2024 buchen.

Zwölf Punkte sind noch zu vergeben, sieben Punkte muss Deutschland aufholen, um unter die Top acht zu gelangen. Dabei wäre man wohl auch auf Niederlagen der Teams aus den Niederlanden, der USA oder China angewiesen. Insbesondere ein Verdrängen der Niederlande wäre doppelt wertvoll. Denn auf den Nachbarstaat muss Deutschland noch Punkte in der Weltrangliste gutmachen, um weiter vom Ticket für Paris 2024 zu träumen.

Hoffnung macht der Spielplan. Die Auftaktpartie des dritten Matchdays dürfte wegweisend sein. Die Domikanische Republik befindet sich in der Tabelle nur minimal vor Deutschland, könnte also schlagbar sein. Danach geht es gegen Brasilien. Die Südamerikanerinnen haben die Endrunde-Qualifikation schon vor Augen, möglicherweise könnten dort einige Top-Spielerinnen geschont werden.

Anschließend muss China wohl zwingend geschlagen werden und auch in der finalen Begegnung gegen Thailand hilft nur ein Sieg, um die Endrunde zu erreichen und doch noch einmal leise auf den Quotenplatz für die Olympischen Spiele 2024 zu hoffen.

Der Turnierspielplan der Deutschen Frauennationalmannschaft

Woche 1: 14. - 19. Mai in Antalya (TUR)

  • Spiel 1: 15. Mai, 16 Uhr: Deutschland vs. Frankreich 3:0 (25:22, 25:14, 25:22)
  • Spiel 2: 16. Mai, 13 Uhr: Deutschland vs. Italien 1:3 (16:25, 16:25, 25:21, 22:25)
  • Spiel 3: 17. Mai, 13 Uhr: Deutschland vs. Japan 0:3 (21:25, 15:25, 22:25)
  • Spiel 4: 19. Mai, 13 Uhr: Deutschland vs. Niederlande 1:3 (21:25, 25:21, 23:25, 20:25)

Woche 2: 28. Mai - 2. Juni in Arlington (USA)

  • Spiel 1: 29. Mai, 21:30 Uhr: Deutschland vs. Türkei 1:3 (25:20, 20:25, 9:25, 24:26)
  • Spiel 2: 30. Mai, 23 Uhr: Deutschland vs. Kanada 0:3 (20:25, 15:25, 22:25)
  • Spiel 3: 31. Mai, 20 Uhr: Deutschland vs. Polen 0:3 (23:25, 20:25, 21:25)
  • Spiel 4: 3. Juni, 1:30 Uhr: Deutschland vs. Bulgarien 3:1 (25:19, 21:25, 25:21, 25:11)

Woche 3: 11. - 16. Juni in Hong Kong

  • Spiel 1: 11. Juni, 11 Uhr: Deutschland vs. Dominikanische Republik
  • Spiel 2: 13. Juni, 11 Uhr: Deutschland vs. Brasilien
  • Spiel 3: 14. Juni, 14:30 Uhr: Deutschland vs. China
  • Spiel 4: 16. Juni, 7:30 Uhr: Deutschland vs. Thailand