Deutsche Basketballerinnen dribbeln sich zur ersten Olympia-Teilnahme

Von Catiana Pscherer
3 min|
Satou und Nyara Sabally umarmen sich und feiern die Qualifikation für Paris 2024 beim FIBA ​​OQT in Belem

Die FIBA-Olympia-Qualifikationsturniere der Frauen im Basketball sind beendet, und das Teilnehmerfeld für die nächsten Olympischen Spiele steht fest. Mit einem Sieg über die brasilianischen Gastgeber in Belém sichert sich auch Deutschland einen Quotenplatz für Paris.

Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft hat am Sonntag Geschichte geschrieben: Sie besiegte Brasilien mit 73:71 und qualifizierte sich damit zum ersten Mal für die Olympischen Spiele.

Mit einer Bilanz von 2:1 übertrafen die Deutschen die Erwartungen, nachdem sie zum Auftakt des Turniers Serbien ihren ersten Sieg feierten.

Niederlage ohne Sabally-Schwestern

Im zweiten Spiel wehte ein anderer Wind. Gegen eine dezimierte deutsche Mannschaft, in der sowohl Satou Sabally (die sich im Spiel am Donnerstag die Schulter ausgekugelt hatte) als auch ihre Schwester Nyara (Pause, Knieverletzung) fehlten, legte Australien einen 11:2-Start hin und gab den Vorsprung nicht mehr her. Ohne die zwei der drei Topscorer des Serbien-Spiels konnten die deutschen Basketballerinnen wenig ausrichten.

Obwohl Deutschland häufig auf eine Zonenverteidigung umstellte und sich stark auf seine Schützinnen verließ, konnte es nicht genügend Offensivaktionen generieren, um mit der starken australischen Mannschaft mitzuhalten. Mit einem Endstand von 85:52 sicherten sich die Opals den Sieg.

Australien qualifizierte sich damit für seine 10. Olympischen Spielen insgesamt und 8. in Folge. Zwischen 1996 und 2012 gewannen sie fünf Medaillen in Folge (3 Silber, 2 Bronze), schieden aber sowohl in Rio de Janeiro 2016 als auch in Tokio 2020 im Viertelfinale aus.

Ein großer Teil dieser Geschichte ist die dreifache WNBA-MVP Lauren Jackson, die jedoch nicht an Paris 2024 teilnehmen wird. Die 42-Jährige gab ihren Rücktritt vom internationalen Basketball nach dem Spiel bekannt.

„Wie passend, dass ich meine nationale Karriere mit Australien in Brasilien beenden kann. Das ist etwas ganz Besonderes,“ fügte sie hinzu. Jackson gewann 2006 den Weltmeistertitel in Brasilien und holte seither vier olympische Medaillen.

Allentscheidender Sieg und erste Olympia-Qualifikation

In den Gruppen ohne die USA und Frankreich qualifizieren sich die je die besten drei Teams, daher mussten die Deutschen gegen Gastgeber Brasilien im dritten Spiel für die direkte Olympia-Qualifikation gewinnen.

Weniger als zwei Minuten vor Schluss, als Brasilien mit 67:63 in Führung lag, ging Satou Sabally hart an den Rand und rang Kamilla Cardoso ihr fünftes Foul ab, was sie aus dem Spiel warf.

Aus Frustration über das Verhalten von Sabally, die für ihren Spott ein technisches Foul kassierte, schubste die brasilianische Center-Spielerin Sabally und wurde mit einem disqualifizierenden Foul bestraft.

Diese Serie von Ereignissen beflügelte Deutschlands Comeback, zu dem auch ein weiterer Treffer der älteren Sabally-Schwester und Freiwürfe von Svenja Brunckhorst und Leonie Fiebich gehörten, die Brasiliens Hoffnungen für Paris zunichte machten.

Satou Sabally, die sichtlich Schulterschmerzen hatte, lieferte in 39:04 Minuten Spielzeit mit 20 Punkten, 11 Rebounds, 4 Assists, zwei Steals und einem Block eine starke Leistung ab.

Leonie Fiebich war mit 22 Punkten Deutschlands Topscorerin, und steuerte außerdem 11 Rebounds, einen Steal und einen Block bei. Bundestrainerin Lisa Thomaidis ist glücklich über die Leistung ihrer Schützlinge. „Diese Mannschaft war noch nie bei den Olympischen Spielen. Sie sind ein wilder Haufen und ich bin sehr stolz auf sie. Ich glaube, es ist 8 Monate her, dass wir auf Platz 36 der Weltrangliste standen. Jetzt sind wir auf Platz 25, und ich bin sicher, dass uns das wieder Auftrieb geben wird.“