Basketball: Olympia-Abenteuer der deutschen Basketball-Damen endet - Marine Johannes führt Frankreich bei Paris 2024 ins Halbfinale
Am Mittwochabend war es endlich soweit. Nach ihrer grandiosen Vorrunde bei den Olympischen Spielen Paris 2024 durfte die Deutsche Basketballnationalmannschaft der Frauen ihr historisches Viertelfinal-Match bestreiten.
Mit zwei sensationellen Siegen gegen den amtierenden Europameister Belgien und den Silbermedaillengewinner von Tokio 2020, Japan, hatte sich das DBB-Team bereits am vergangenen Donnerstag vorzeitig für die K.o.-Runde qualifiziert.
Ein Meilenstein: Schließlich war bei Paris 2024 erstmals eine Deutsche Damen-Basketballnationalmannschaft bei Olympischen Spielen vertreten. Doch im Viertelfinale war Frankreich einen Tick zu stark. Gegen die Gastgeberinnen setzte es ein 71:84 (19:23, 14:22, 16:21, 22:17).
1. Viertel: 19:23
Vor dem Spiel gab es eine gute Nachricht: Nyara Sabally kehrte erstmals seit dem Eröffnungsspiel gegen Belgien wieder in die Starting Five zurück. So war die deutsche Mannschaft wieder vollständig und begann gleich auch richtig stark.
Alexis Peterson fing früh im Spiel "Feuer. Zwei Dreier und ein "And-One" der Spielmacherin stellten nach etwa fünf Minuten auf 11:8. Doch Frankreich hielt insbesondere in Person von Marine Johannes dagegen, die 29-Jährige netzte zwei Dreier.
Viel ging in diesem ersten Viertel über Freiwürfe, immer wieder störten kleine Fouls den Spielfluss. Das schien dem deutschen Team nicht ganz zu schmecken, jedoch blieb die DBB-Auswahl von der Freiwurflinie perfekt (9/9). So ging es mit einem kleinen Rückstand in die erste Pause - 19:23 aus deutscher Sicht.
2. Viertel: 33:45 (14:22)
Die französischen Spielerinnen wurden nun von der Heimatmosphäre getragen und brachten ihren offensiven Flow über die Viertelpause. Der Ball lief gut, immer wieder wurden freie Schützinnen für den Dreier gefunden, auch Sarah Michel Boury traf (11.).
Luisa Geiselsöder beendete den gegnerischen Lauf, doch der Favorit hatte sich erstmals abgesetzt - 22:33 nach 15 Minuten.
Doch es blieb vorerst dabei. Deutschland fehlte der "Touch", die Würfe gingen nicht mehr so einfach von der Hand, wie etwa bei der Galavorstellung von Satou Sabally gegen Japan. Alles was Deutschland tat, war mit harter Arbeit verbunden. Nyara Sabally kämpfte sich zum Korb vor und traf, doch schon in der nächsten Szene, kullerte der aus ähnlicher Abschlussposition vom Ring herunter (16.,17.).
In den letzten Minuten des zweiten Viertels fand Deutschland aber wieder besser rein, Alexandra Wilke und Leonie Fiebich sorgten für die letzten vier Punkte des Viertels. Bei zwölf Zählern Rückstand blieb aber noch eine Menge Arbeit zutun.
3. Viertel: 49:66 (16:21)
In der Halbzeit schien Trainerin Lisa Thomaidis die richtigen Worte gefunden zu haben. Ihre Mannschaft gestaltete das Spiel nun ausgeglichener und knüpfte an die guten Minuten vor der Pause an. Nyara Sabally wurde jetzt gesucht, denn sie tankte sich immer wieder zum Korb durch.
Dort war es zwar weiterhin schwer gegen die eng verteidigenen Französinnen, die dabei aber weiter zu vielen Fouls griffen. So sicherte sich Deutschland Freiwurf um Freiwurf, um dran zu bleiben.
Das ging über weite Strecken des Abschnitts gut, doch spätestens als Marine Johannes mit fünf Punkten innerhalb von 30 Sekunden erneut glänzte, riss Frankreich das Spiel wieder an sich. Mit dem 47:63 verlor die DBB-Auswahl ein wenig an Mut und Frankreich schaltete wieder einen Gang hoch.
4. Viertel: 71:84 (22:17)
14 Steals (direkte Ballgewinne), deutlich mehr Treffer von der Dreierlinie (zehn) bei besserer Quote (40 Prozent) und eine geschlossene Mannschaftsleistung (51 Punkte von Bankspielerinnen) - Frankreich war verdient in Führung.
In den letzten Minuten zeigte das DBB-Team aber noch einmal, warum sie den deutschen Fans bei ihrer ersten Teilnahme an Olympischen Spielen so viel Spaß bereitet hat.
Endlich kam Satou Sabally, Deutschlands erfolgreichste Korbjägerin bei diesem Olympischen Turnier, mal zu einem offenen Distanzversuch - und der war direkt drin - 60:73. Auch ihre Schwester Nyara, Leonie Fiebich, Marie Gülich und Alexis Peterson zeigten noch einmal, was in ihnen steckt.
Am Ende unterlag die tapfere deutsche Mannschaft mit 71:84. Frankreich zieht verdient ins Halbfinale von Paris 2024 ein. Dort geht es am Freitag gegen Belgien.
Statistik und Stimmen zum Spiel der deutschen Basketball-Frauen: Deutschland - Frankreich
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