Basketball bei Paris 2024: Deutschland verpasst in Krimi gegen Frankreich das Olympia-Finale
Die deutsche Basketball-Nationalmannschaft der Männer hat bei den Olympischen Spielen Paris 2024 das Finale verpasst.
Das Team um Kapitän Dennis Schröder unterlag Frankreich im Halbfinale in einer packenden Partie mit 69:73. Die Franzosen zeigten sich im Vergleich zur deutlichen Vorrundenniederlage gegen Deutschland stark verbessert und überragten vor allem in der Defense.
Die erste deutsche Olympia-Medaille im Männer-Basketball ist jedoch weiterhin möglich.
Am Samstag, 10. August um 11 Uhr spielt die DBB-Auswahl um Platz drei.
1. Viertel: Frankreich - Deutschland 18:25
Vor den Augen von Basketball-Legende Dirk Nowitzki gelang den DBB-Herren ein Top-Start.
Franz Wagner eröffnete die Partie, er suchte das Eins-gegen-eins gegen Frankreichs Supertalent Victor Wembanyama und traf sogleich! Theis per Korbleger und Dennis Schröder (zwei Freiwürfe) legten nach und kurz danach segelten binnen Sekunden zwei Dreier in den Korb - Schröder und Wagner erhöhten damit auf 12:2 - was für ein Auftakt!
Frankreich arbeitete sich angeführt von Isaia Cordinier wieder heran. Seine neun Punkte sorgten für großartige Stimmung in der Bercy Arena, die Fans bejubelten besonders seinen großartigen Dreier aus der rechten Ecke (8.). Wichtige Sequenzen von Moritz Wagner, der erst einen Offensivrebound holte und wenig später unter dem Korb punktete, brachten Deutschland wieder etwas weg.
Mit einer Sieben-Punkte-Führung ging es ins zweite Viertel.
Theis vs. Yabusele
2. Viertel: Frankreich - Deutschland 33:33
Im zweiten Viertel wurde auf Seiten der Gastgeber Victor Wenbanyama immer stärker.
Der junge NBA-Star blockte Theis spektakulär (12.) und sorgte vorne für fünf Punkte, inclusive eines "And One".
Jetzt war Frankreich dran - nur noch 28:25 für die DBB-Herren.
Angeführt von 2,24-Meter-Mann Wenbanyama war Frankreich im zweiten Viertel ungeheuer defensivstark, nur acht Punkte gestatteten die Gastgeber den Deutschen.
Auch Deutschland verteidigte nicht schlecht, doch Wenbanyama gelang es nun, seine Größenvorteile auszuspielen.
Anders als in der Vorrunde war es nun ein Duell auf Augenhöhe, alle relevanten Statistiken waren ausgeglichen. Das gilt etwa für Rebounds, Ballverluste oder Feldwurfquote - so stand es folgerichtig 33:33 zur Pause.
Es lief auf einen absoluten Krimi hinaus.
3. Viertel: Frankreich - Deutschland 56:50
Jetzt ging es rauf und runter. Guerschon Yabusele ließ die Halle beben, acht Punkte erzielte er in Serie!
Dennis Schröder antwortete mit zwei Dreiern - doch in den ersten Minuten des dritten Viertels hat Frankreich das Momentum - Deutschland lag mit 45:48 hinten.
Die DBB-Auswahl tat sich weiterhin schwer gegen die herausragende Abwehr der Gastgeber. Nur 17 Punkte und einige Ballverluste gegen die dichtgestaffelte Defensive von Frankreich lautete die Bilanz am Ende des dritten Viertels.
Dazu sorgte Frankreich auch noch immer wieder für offensive Highlights. Mit sechs Punkten Rückstand ging es ins letzte Viertel.
Andreas Obst vs. France
4. Viertel: Frankreich - Deutschland 73:69
Frankreich verteidigte weiter jeden Angriff mit viel Leidenschaft, Die Gastgeber holten viele Steals und machten schnelle Punkte, beim deutschen Team fallen dagegen die Dreier nicht (nur sieben von 26). Deutschland lag sechs Minuten vor Schluss mit elf Punkten hinten.
Nun wurde es zu einer Mammutaufgabe für die deutsche Mannschaft, das Spiel noch zu gewinnen.
Isaac Bonga leitete mit einem Dreier zum 60:67 die Aufholjagd ein, das DBB-Team warf noch einmal alles in die Waagschale.
Eine Minute vor Schluss betrug der Rückstand fünf Punkte, Franz Wagner verkürzte mit einem Dreier auf zwei: 68:70 bei noch 38 Sekunden auf der Uhr stand es nun.
Beim französischen Gegenzug holte sich Franz Wagner auch den wichtigen Rebound, rutschte aber anschließend mit dem Ball ins Aus und konnte keinen schnellen Gegenstoß mehr einleiten.
Es war die vorentscheidende Szene. In den letzten Sekunden schickten sich die Teams gegenseitig an die Freiwurflinie.
Cordinier verwandelte einen davon zum 73:69, die Halle bebte, Frankreich stand im Finale.