Basketball bei Paris 2024:  Nikola Jokic führt Serbien gegen Deutschland zur Bronzemedaille - USA um rekordträchtigen Kevin Durant gewinnt Finale

Von Fabian Breuer
4 min|
Am Samstag eine Nummer zu groß: Der überragende Nikola Jokic führt Serbien zum Sieg gegen Deutschland
Foto von 2024 Getty Images

Die deutsche Basketball-Nationalmannschaft der Männer hat bei den Olympischen Spielen Paris 2024 die Bronzemedaille verpasst.

Die DBB-Herren unterlagen Serbien im Spiel um Platz 3 mit 83:93 (21:30, 17:16, 25:26, 20:21).

Nikola Jokic bewies im Bronzematch, warum er als einer der besten Basketballer der Welt bezeichnet wird. Der dreifache MVP der NBA führt sein Team mit einem Triple Double aus 19 Punkten sowie 11 Assists und 12 Rebounds zur Bronzemedaille bei Paris 2024.

Am Abend besiegt die USA den Gastgeber Frankreich in einem spannenden Finale um die Goldmedaille mit 98:87.

Der Außenseiter hatte den Topfavoriten um die Weltstars LeBron James und Kevin Durant lange gefordert, war zwischendurch sogar drei Punkte am späteren Olympiasieger dran.

Doch Stephen Curry traf in den abschließenden Minuten des Spiels Dreier um Dreier - so feiert "Team USA" die 17 Olympische Goldmedaille im Basketball der Herren, der fünfte Olympiasieg in Serie. Viermal dabei war Kevin Durant, der mit dieser Anzahl an Olympiasiegen der neue und alleinige Rekordhalter im Männer-Basketballer ist.

Medaillengewinner in Basketball der Herren bei Paris 2024

Gold: USA

Silber: Frankreich

Bronze: Serbien

1. Viertel: Deutschland - Serbien 21:30

Für Fans von Offensivspektakeln im Basketball, begann dieses Spiel verheißungsvoll. Bogdan Bogdanovic und Andreas Obst eröffneten die Partie mit Dreiern auf beiden Seiten.

Den besseren Start ins Match erwischte aber Serbien. Angeführt vom dreifachen MVP der NBA, Nikola Jokic lagen die Mannen von Svetlisav Pesic (1987-1993 Coach der DBB-Auswahl) zur Hälfte des ersten Viertels mit 18:10 vorne.

Jokic spielte seine Größenvorteile und seine erstaunlichen technischen Fähigkeiten aus - sowohl als Punktejäger als auch Spielmacher, seine wunderschöner Assist auf Bogdan Bogdanovic (7.), diente als Beweis.

Deutschland mit hielt mit Johannes Voigtmann, Franz Wagner und Dennis Schröder dagegen. Der Kapitän traf zwei wichtige Dreier und Nick Weiler-Babb netzte mit der Sirene - Deutschland war nur noch fünf Punkte hinten.

Die Weltmeister setzten nun gezielt auf Distanzwürfe, doch die wollten einfach nicht mehr fallen, das sollte sich im zweiten Viertel lange fortsetzen. Zunächst einmal ging es mit 21:30 in die erste Pause.

2. Viertel: Deutschland - Serbien 38:46 (17:16)

Erneut kam Serbien - die im Halbfinale gegen die USA lange auf Final-Kurs waren - besser ins Viertel. Zwischenzeitlich zog der Vize-Weltmeister von 2023 (im Finale gewann Deutschland) auf 14 Punkte davon. Die DBB-Herren hatte die bis dato gute Dreierquote (fünf der ersten acht Versuche waren drin) verlassen, bisweilen gingen sieben Würfe in Serie daneben.

Johannes Thiemann, der schon im ersten Viertel mit zwei wichtigen Ballgewinnen in der Defensive geglänz hatte**,** brach den Bann (13.). Der 30-Jährige war in dieser Phase extrem wichtig, weitere Punkte (elf Zähler zur Halbzeitpause) brachten Deutschland wieder näher heran.

Insgesamt lief es in diesem Viertel insbesondere in der Defensive deutlich besser. Das Problem: Vorne fehlte wiederum die Treffsicherheit, um noch näher heranzukommen (Feldwurfquote 31 Prozent). So ging es mit "Minus 8" in die Halbzeit.

3. Viertel: Deutschland - Serbien 63:72 (25:26)

Ein weiterer Traum-Assist von Nikola Jokic eröffnete das Viertel. Sein erfolgreicher Pass hinter dem eigenen Rücken zu Bogdanovic war eine initialzündung für Serbien, die zum dritten Mal in diesem Spiel die Anfangssequenzen eines Viertels bestimmten - 40:54 aus deutscher Sicht.

Deutschland fehlte wie schon gegen Frankreich der offensive Flow, es schien als müsse die DBB-Auswahl jetzt Dreier um Dreier treffen, um dran zu kommen. Doch kaum hatte Andreas Obst einen Distanwurf versenkt, startete die Serben einen 10:0-Lauf Spätestens als Ognjen Dobric einen Dreier zum 64:45 traf, musste ein Wunder für die DBB-Auswahl her (26.).

Erster Schritt: Eine Antwort in den restlichen fünf Minuten des dritten Viertels. Und die gab es: Isaac Bonga netzte zwei Dreier, Mo Wagner brachte seine Energie auf das Feld - nur noch 63:72. Dennoch: Die anvisierte Aufholjagd blieb eine "Mammutaufgabe" für die DBB-Auswahl.

4. Viertel: Deutschland - Serbien 83:93 (20:21)

Deutschland musste jetzt natürlich voll auf die Offensive setzen. Serbien suchte Jokic, die DBB-Auswahl setzte auf eine Mischung aus Dreiern und einfachen Punkten unter dem Korb - Mo Wagner vollendete auf beiden Wegen (33.,34.). Näher als auf acht Punkte Differenz, kam das Team aber nicht heran.

Die Zeit lief den Deutschen Basketballherren davon. Die beiden großen Stars Bogdan Bogdanovic und Jokic machten weiter "ihren Job" und so muss sich Deutschland, am Ende eines, dennoch starken Turniers, mit dem vierten Platz zufrieden geben.

Zwar blieb die große Krönung in Form einer Medaille aus, allerdings hatte es noch nie zuvor eine Deutsche Basketballnationalmannschaft der Herren in ein Olympisches Halbfinale geschafft.

Stimmen und Statistik zum Bronzematch bei Paris 2024: Deutschland - Serbien

Johannes Thiemann: "Serbien war sehr stark, sie haben es uns sehr schwer gemacht. Wir haben nicht die richtigen Lösungen gefunden, aber wir haben bis zum Ende gekämpft. Wir hätten eine Medaille verdient gehabt, aber manchmal soll es nicht sein."