Basketball bei Paris 2024 bleibt eine Erfolgsgeschichte: DBB-Herren ziehen ins Halbfinale der Olympischen Spiele ein
Die Deutsche Basketballnationalmannschaft der Herren hat das Halbfinale bei den Olympischen Spielen 2024 erreicht.
Mit dem Sieg gegen Griechenland schreibt das Team bei Paris 2024 Geschichte.
Zum ersten Mal übersteht ein deutsches Herrenteam das Viertelfinale bei Olympischen Spielen - gegen die Südeuropäer um Superstar Giannis Antetokounmpo gewann Deutschland 76:63 (11:21, 25:15, 23:16, 17:11).
Unten den Augen von Dirk Nowitzki, dem neuen Glücksbringer der Deutschen Basketball-Profis, muss die DBB-Auswahl zunächst einem Rückstand hinterher laufen. Doch die Mannschaft um Dennis Schröder und Franz Wagner beweist Comeback-Qualitäten.
Der Star im Viertelfinale ist das gesamte Team. Zwar erzielt Franz Wagner mit 18 Zählern die meisten Punkte - doch sechs Spieler legen mindestens sieben Zähler auf - darüber hinaus glänzen alle Akteure mit defensiven Aktionen.
Hier finden Sie den Spielbericht von Deutschland - Griechenland
1. Viertel: 11:21
Nach der perfekten Gruppenphase mit drei Siegen - bei der besonders der deutliche Erfolg gegen Gastgeber Frankreich herausragte - setzte Coach Gordon Herbert auf Bewährtes. Kapitän Dennis Schröder, Andreas Obst, Franz Wagner, Daniel Theis und Johannes Voigtmann bildeten die Starting Five.
Griechenland, ähnlich wie der letzte Gruppengegner Frankreich, ein sehr großes Team, aber etwas anders zu bespielen für das deutsche Team, startete stark. Das erste Highlight gehörte natürlich dem Star.
Giannis Antetokounmpo, genannt der "Greek Freak", machte seinen Namen alle Ehre, als er ein hohes Anspiel aus der Luft direkt in den Korb beförderte - 2:10 nach vier Minuten.
Der Bundestrainer griff zur Auszeit. Doch bei Deutschland wollte kein Wurf fallen, die ersten drei Distanzwürfe gingen daneben und auch recht einfache Würfe (Schröder in der 5. Minute) wurden vergeben.
Das körperlich so starke Griechenland kam hingegen weiterhin zu den einfachen Punkten in der "Zone" (dem Bereich in Korbnähe) - 6:18 nach sieben Minuten, ein weiterer Slam Dunk vom "Greek Freak" inclusive. Der deutsche Kapitän brach dann wenigstens den Bann von der Dreierlinie, doch zur ersten Pause stand zunächst ein Zehn-Punkte-Rückstand.
2. Viertel: 36:36 (15:25)
Deutlich besser kam Deutschland dann in den zweiten Abschnitt. Moritz Wagner (vier Punkte) und Nick Weiler-Babb (per Distanzwurf) verkürzten. Isaac Bonga traf nach hervorragender Vorarbeit von Mo Wagner den nächsten Dreier - die "Second Unit" brachte Deutschland wieder heran - 27:31.
Die Griechen hielten mit der unwiderstehlichen Power ihres Stars dagegen, trafen aber auch zwei Dreier in Serie. Dennoch: Deutschland robbte sich Punkte für Punkt heran - ob nach Dreier von Voigtmann am Ende einer geduldigen "Posession" (Ballbesitzphase), oder einer Einzelaktion des Kapitäns. Die Kombination der "Braunschweiger Jungs" Schröder und Theis (beide spielten dort schon in der Jugend zusammen) brachte Sekunden vor der Pause den Ausgleich.
3. Viertel: 59:52 (23:16)
Sekunden nach der Pause gab es dann endlich auch die erste Führung für Deutschland - Schröder verwandelte einen Dreier aus der rechten Ecke. Doch auch die Griechen waren in dieser Phase "heiß" von der Dreierlinie, Papinikolalou und Walkup konterten die deutsche Auswahl.
Es ging jetzt hin und her, fünf schnelle und unbeantwortete Punkte von Franz Wagner brachten den Weltmeister wieder in Front - der "Greek Freak" konterte erneut. Allerdings hatte der Zielspieler der Griechen schon drei Fouls gesammelt, nach einem eventuellen fünften Vergehen wäre das Spiel für ihn vorzeitig beendet.
Deutschland aber war nun endgültig im Spiel angekommen - kurz vor der letzten Pause machte dann erneut Isaac Bonga von sich reden. Erst sicherte er einen enorm wichtigen Rebound, nach feiner Angriffskombination über mehrere Stationen netzte der klasse aufgelegte Guard gegen die ablaufende Uhr einen Dreier - Clutch!
Teamkollege Moritz Wagner nutzte die Gelegenheit seinen Mitspieler nach dem Spiel für diese Szene zu loben: "Das war eine grandiose Szene von ihm. Seine Spielweise ist unglaublich!"
So konnte sich die DBB-Auswahl mit sieben Punkten Vorsprung erstmals leicht von den Griechen lösen.
4. Viertel: 76:63 (17:11)
Im letzten Abschnitt knüpfte Deutschland an das hervorragende dritte Viertel an. Immer wieder schafften die Teamkollegen Franz Wagner - dem "Go-to-Guy" der letzten Minuten Räume, sechs Punkte des NBA-Stars kündigten eine kleine Vorentscheidung an. Ein weiter Dreier von Dennis Schröder zog das Spiel endgültig auf die deutsche Seite - das 72:57 zwei Minuten vor Schluss war mehr oder weniger die Entscheidung des Spiels.
Deutschland steht im Halbfinale von Paris 2024 und trifft dort erneut auf Frankreich. Das Halbfinale bei Paris 2024 ist für Donnerstag, den 8. August angesetzt. Dort will Deutschland an den überzeugenden Sieg im ersten Aufeinandertreffen mit dem Gastgeber anknüpfen. Im letzten Gruppenspiel hatten die Schützlinge von Gordon Herbert mit 85:71 gewonnen.
Die Stimmen zu Deutschland - Griechend
Franz Wagner, Deutschlands erfolgreichster Werfer: "Es spricht für unsere Mentalität, dass wir den Rückstand drehen konnten. Wir haben in der Halbzeit darüber gesprochen. Nicht alles, was wir spielen, wird jederzeit perfekt sein. Also kannst du damit umgehen. Wir haben Sachen angepasst, reagier und einen guten Job dabei gemacht, auf den Rückstand zu antworten."
Gordon Herbert, Trainer Deutschland: "Wir kamen nicht gut in die Partie. Aber unsere Second Unit kam herein und hat Energie gebracht. Die Jungs haben uns zurückgebracht. Das war serh wichtig. Zu Beginn waren wir einfach nicht aggresiv genug, das war in der zweiten Halbzeit viel besser."
Boxscore Deutschland - Griechenland