Ski-Legende Alberto Tomba warnt Mikaela Shiffrin und freut sich auf großartige Olympische Winterspiele Milano Cortina 2026
Die italienische Ski-Legende blickt darauf, wie sich der Sport seit seiner Zeit verändert hat und erklärt, warum die nächsten Winterspiele in seinem Heimatland einzigartig sein werden.
Alberto Tomba bloß als einen der besten Skifahrer der Geschichte zu beschreiben, greift vielleicht zu kurz. Der Italiener war wahrscheinlich der erste moderne Weltstar in dem Sport, den er auf ein noch nie dagewesenes Niveau hob.
Von 1985 bis 1998 feierte der Slalom- und Riesenslalomspezialist aus San Lazzaro di Savena, Bologna, 50 Weltcup-Siege und ist derzeit Vierter in der ewigen Bestenliste der Männer, hinter den Österreichern Hermann Maier (54), Marcel Hirscher (67), und dem großen Ingemar Stenmark aus Schweden (86).
Sein weltweiter Durchbruch gelang ihm im Alter von 21 Jahren, als er zwei Olympia-Goldmedaillen bei den Olympischen Winterspielen Calgary 1988 gewann.
Dieses Ereignis war so besonders, dass sogar das berühmte Sanremo-Musikfestival unterbrochen wurde, um seinen zweiten Lauf live zu übertragen. "Olympia wird von Milliarden Menschen auf der Welt im Fernsehen verfolgt; es ist ein einzigartiges Event. Ich hatte das Glück, dass das Timing passte und sie live senden konnten. Und das waren die 'goldenen Jahre' des Festivals...", erinnert er sich lächelnd in einem exklusiven Interview bei den Laureus World Sport Awards in Madrid, Spanien.
Alberto Tomba bedauert frühen Rücktritt
Unter dem Spitznamen "La Bomba" (die Bombe), zog Tomba jahrelang Millionen von italienischen Fans vor die Fernseher. Er holte drei weitere Olympia-Medaillen (einmal Gold, zweimal Silber) bei den folgenden Winterspielen in Albertville 1992 und Lillehammer 1994, sowie zwei WM-Titel in der Sierra Nevada 1996.
Sogar 26 Jahre nach seinem Karriereende werden seine Errungenschaften heute noch gefeiert: "Ich habe viel Zuneigung erhalten. Ich merke gerade, dass ich immer noch sehr beliebt bin. Also danke für die Unterstützung in all diesen Jahren. Vielleicht bedauere ich es, schon mit 31 aufgehört zu haben.
"Das letzte Rennen, der letzte Sieg - es war wunderschön, Crans Montana 1998."
Der Sport hat sich stark verändert, seit der Zeit, in der er Rennen fuhr: "Es sind andere Zeiten im Vergleich zu denen von (Ingemar) Stenmark und Gustav Thöni, zu meiner Ära, (Hermann) Maier und (Marcel) Hirscher, bis hin zu heute mit (Marco) Odermatt und (Mikaela) Shiffrin. Alles hat sich verändert, von der Ausrüstung bis zu den Fahrerinnen und Fahrern. Ich hatte viel Konkurrenz; falls Sie sich erinnern, jedes Jahr traf ich auf zehn sehr starke Rivalen."
"Ich bedauere meinen Rücktritt, denn es hätten mehr als 50 Siege sein können. Ich war sehr müde und gestresst, in anderen Ländern war die Situation nicht so wie in Italien."
Shiffrin ist jetzt so etwas wie der Alpine Titelseiten-Star. Nachdem sie Stenmarks Allzeit-Rekord an Weltcupsiegen gebrochen hat, ist sie nun auf dem Weg, den Meilenstein von 100 Weltcup-Siegen zu schaffen.
"Glückwunsch an sie. Sie ist eine Spezialistin in Slalom und Riesenslalom. Aber Abfahrt zu fahren, wenn du körperlich müde bist, ist gefährlich. Sie hatte eine Verletzung und musste pausieren, was Lara Gut (Behrami) die Möglichkeit gab,, die Führung im Gesamt-Weltcup zu übernehmen. Das ist Skisport."
Tomba: Forza Milano Cortina 2026!
Turin 2006 war das letzte Mal, dass Italien Olympische Spiele ausrichtete, und Tomba — nach der Unterstützung der erfolgreichen Bewerbung der Stadt - trug im Stadio Olimpico die Fackel während der Eröffnungsfeier.
“Ich bedauere es, nicht 2006 in Turin mit 39 Jahren gefahren zu sein. Hoffentlich wird es einen Italiener geben, der den Heimsieg feiert", gab er zu.
Der 57-Jährige freut sich auf die nächsten Winterspiele Milano Cortina 2026, die in bekannten Gebieten stattfinden werden. “Die Männer-Rennen in Bormio; Freestyle und Snowboard in Livigno; in Trentino, Val di Fiemme, Ski Nordisch mit Langlauf und Skispringen; und in Cortina die Frauen-Events. Es ist fast so weit, und wie ich immer sage, gemeinsam ist man stark. Schließlich wurde auch entschieden, dass die Bobbahn in Cortina sein wird. Schau, die 70 Jahre seit den Winterspielen Cortina 1956 sind ja auch wie im Flug vergangen."
Er schloss mit einer Motivations-Botschaft: "Viel Glück an Euch alle. Volunteers und Organisatoren, wir sehen uns bald. Ich zähle auf Euch, okay? Ihr werdet sehen, das werden großartige Olympische Spiele."