50 Tage bis Paris 2024: Diese deutschen Olympia-Hoffnungen haben die 50 stets vor Augen
Am heutigen 6. Juni sind es nur noch 50 Tage bis zur Eröffnung der Olympischen Spiele 2024 in Paris. Quer über den Globus steigt nun also die Spannung tausender Olympioniken und auch in Deutschland befinden sich hunderte Athletinnen und Athleten langsam aber sicher im Fieber für Paris 2024.
Egal ob in der Leichtahletik, im Handball, im Radsport oder beim Breaking - Sport-Profis sämtlicher Disziplinen richten ihr Augenmerk nun noch mehr als ohnehin schon in Richtung der französischen Hauptstadt.
Einige Athletinnen und Athleten haben die "50" - das Motto des Tages - täglich vor Augen. Schwimmer, Schützen und die Fußballer haben in ihrem Sportlerdasein mit dieser "magischen Zahl" zutun.
Doch wie nah sind sie derzeit wirklich an ihrem großen Medaillentraum? Wir blicken auf einige dieser deutschen Hoffnungen bei Paris 2024.
Schwimm-Talente in Hochform - Auch bei Olympia 2024?
Im großen Zirkus der Schwimmer gibt es zahlreiche Wettkämpfe. Während der Olympischen Spielen in Paris sind es sogar 28 Einzeldisziplinen und sechs Staffel-Entscheidungen. Medaillenkämpfe über die 50 Meter gibt es nur deren zwei. Bei den Frauen und Männer wird je ein Entscheid über die 50 Meter Freistil ausgetragen.
Und doch eint die 50 alle Schwimmer*innen, ausgenommen die Freiwasser-Sportler. Denn das Becken, in dem die Athleten von 50 Meter Schmetterling bis 1500 Meter Freistil schwimmen, ist immer dasselbe und es misst genau 50 Meter.
Deutschland hat in zahlreichen Wettbewerben echte Medaillen-Hoffnungen vorzuweisen. Diese Ambitionen schürten die Athletinnen und Athleten in den vergangenen Wochen höchstselbst, indem sie auf nationalen - und internationalem Parkett zur Höchstform aufliefen.
Diese Schwimmerinnen und Schwimmer träumen von Olympia Medaillen
1. Lukas Märtens: Der "Beinahe-Weltrekordler" über 400-Meter-Freistil
Da wäre zum Beispiel Lukas Märtens. Der Jungstar - gerade einmal 22 Jahre ist er alt - hätte sich vor wenigen Wochen schon fast in die Rekordbücher seiner Sportart einschreiben können. Bei den Deutschen Meisterschaften (25. bis 28. Apil) schwamm er auf seiner Parade-Distanz, den 400 Metern Freistil nicht nur zu Gold, sondern auch beinahe zum Weltrekord. In 3:40,33 Minuten legte er die Strecke zurück. Das war die drittschnellste jemals geschwommene Zeit auf dieser Distanz und nur einen Tick langsamer, als der immer noch bestehende Weltrekord des Deutschen, Paul Biedermann (3:40,07).
2. Isabel Gose, die Dominatorin über Mittel - und Langdistanzen
Stark, was die Schwimmerin des SC Magdeburg bei den nationalen Meisterschaften in Berlin ins 50-Meter-Becken zauberte: Der Sieg über 200 Meter Freistil sowie Gold über 400 Meter, 800 Meter und 1500 Meter bedeuteten vier deutsche Meistertitel. Diese außergewöhnlichen Fähigkeiten zeigte Isabel Gose aber längst nicht nur auf nationalem Parkett. Bei der WM 2024 in Doha/Katar holte sie gegen die Welt-Elite Silber über 800 Meter und jeweils Bronze über 400 - und 1500 Meter. Wichtig: Sie scheint diese außergewöhnliche Form konservieren zu können. Beim AP Race in London (einer internationalen Einladungsveranstaltung von Weltklasse-Schwimer Adam Peaty) triumphierte sie wie bei den Deutschen Meisterschaften über 400, 800 und 1500 Meter Freistil.
3. Angelina Köhler - die Spezialistin im Schmetterling
Nach zwei Spezialisten über die Mitteldistanzen stellen wie Ihnen nun ein Kurzstrecken-Ass vor. Angelina Koehler ist mit 23 Jahren ähnlich jung wie Florian Märtens und Isabell Gose (22), doch auch sie hat schon zahlreiche nationale - wie internationale Erfolge auf der Habenseite. Sie ist eine Top-Athletin über die kurzen Distanzen, wie ihr Deutscher Meistertitel auf der 100-Meter-Schmetterling-Distanz beweist. International setzte sie, ähnlich wie Teamkollegin Gose, bei den AP Races weitere Ausrufezeichen. Dort gewann sie in 26,16 Sekunden und 57,14 Sekunden die Wettkämpfe über 50 Meter und 100 Meter in ihrer Spezialdisziplin Schmetterling.
Wir haben uns hier drei Medaillen-Hoffnungen herausgesucht, die wir Ihnen näher vorgestellt haben. Doch es gibt noch weitere deutsche Schwimm-Asse, die man für Paris 2024 auf der Rechnung haben sollte. Etwa Oliver Klemet, Inhaber von drei Olympia-Tickets (u.a für 400 Meter Freistil), Josha Salchow, Deutscher Rekordhalter über 100 Meter Freistil, 1500 Meter Freistil-Experte Florian Wellbrock (nebenbei noch Olympiasieger über 10km-Freiwasserschwimmen bei Tokio 2020).
Fußball
Wenn der Ball auf dem Anstoßpunkt liegt, sind es im Fußball genau 50 Meter bis zum gegnerischen Tor. Diese Strecke muss eine Mannschaft also maximal mit einem Angriff für einen Treffer zurücklegen.
Für die deutsche Frauennationalmannschaft ist der Weg zu den Olympischen Spielen in Paris nicht mehr weit. Da das Fußballturnier bereits vor der Eröffnungsfeier startet, sind es für die DFB-Frauen nur noch 49 Tage bis zur ersten Partie gegen Australien am 25. Juli.
Das Ticket hat sich das Team von Bundestrainer Horst Hrubesch Ende Februar durch einen dritten Platz in der Nations League gesichert.
Zwei Spiele bestreitet die DFB-Elf noch bis zum Duell mit den Australierinnen in Marseille. Am 12. und 16. Juli treten die deutschen Frauen gegen Island und Österreich an. Die Partien sind auf der einen Seite Bestandteil der EM-Qualifikation für die Europameisterschaft 2025. Doch auf der anderen Seite sind es auch entscheidende Tests für Olympia.
Vier Begegnungen hat die deutsche Mannschaft in der EM-Quali zuletzt absolviert, alle vier gewonnen und dabei 13 Tore erzielt. Allerdings musste gleich dreimal ein früher Rückstand aufgeholt werden.
Drei Spielerinnen sind aber auf jeden Fall schon in Olympia-Form:
Klara Bühl:
Die 23-Jährige wird in der Nationalmannschaft als Angreiferin auf dem linken Flügel eingesetzt. Zu ihren Stärken zählt neben ihrer Schnelligkeit die Beidfüßigkeit. Beim 3:2-Erfolg gegen Österreich erzielte sie zwei Treffer, einen mit dem rechten, den anderen mit dem linken Fuß. Als gefährliche Schützin von Freistößen und Ecken hat die Bayern-Spielerin enorme Bedeutung für die Mannschaft. Beim 4:1 gegen Polen leitete sie zwei Tore durch Ecken ein und holte einen Strafstoß heraus. Auch im Rückspiel in Polen führte eine ihrer Ecken zu einem deutschen Treffer. Für den Schlusspunkt zum 3:1 sorgte sie selbst mit einem Distanzschuss.
Giulia Gwinn:
Die 24-Jährige hat sich nach zwei Kreuzbandrissen ebenfalls zu einer Schlüsselspielerin für die deutsche Mannschaft entwickelt. Zuletzt vertrat sie die verletzte Alexandra Popp als Kapitänin. Bei den Bayern und im DFB-Team spielt sie rechte Außenverteidigerin, ihre Lieblingsposition auf dem Spielfeld ist aber der Elfmeterpunkt. Gwinn ist die wohl sicherste Schützin im Frauenfußball. In ihrer gesamten Profikarriere hat sie noch keinen einzigen Strafstoß verschossen. Auch gegen Österreich und Polen verwandelte „Miss Hundert Prozent“ eiskalt.
Lea Schüller:
Alexandra Popp ist zwar noch aktiv. Aber ihre Nachfolgerin als Schützin von Kopfballtoren gibt es bereits. Lea Schüller hat eine ähnlich starke Kopfballtechnik wie Popp und hat auf diese Weise im entscheidenden Nations-League-Spiel gegen die Niederlande einen Treffer erzielt. Die Form stimmt bei der Bayern-Stürmerin. Elf Mal traf sie in der abgelaufenen Bundesliga-Saison, fünf Mal in der aktuellen EM-Qualifikation.
Sportschützen
Das Schießen nimmt auch bei den Olympischen Spielen 2024 einen großen Block ein. Nicht weniger als 15 Wettkämpfe werden in Paris 2024 ausgetragen!
In dieser so detail - und abwechslungsreichen Sportart wird es je sechs Einzelentscheidungen bei den Damen und den Herren geben. Außerdem stehen drei spannende Mixed Team-Wettbewerbe an.
Für Paris 2024 gibt es eine aufregende Änderung, denn der Teamwettstreit mit der Flinte wird erstmals im "Skeet"-Format ausgetragen.
Über die 50-Meter-Distanz wird übrigens nur in einer Teildisziplin geschossen. Sowohl bei den Damen als auch bei den Herren steht der 50m KK-Dreistellungskampf im Programm der Olympischen Spiele. Hier fallen beim derzeit laufenden ISSF World Cup 2024 in München (31. Mai bis 08. Juni) die letzten Entscheidungen der Quotenvergabe. Bis zum Finale am Freitag kämpfen Anna Janßen, Lisa Müller und Jolyn Beer um eine weiteres Olympia-Ticket. Anna Janßen wird man aber so oder so bei den Olympischen Spielen sehen. Sie hat dieser Tage die interne um Olympia-Qualifikation um den Platz im 10m Luftgewehr für sich entschieden. Bei den Männern gelang Maximilian Ullbrich selbiges. Im Dreistellungswettkampf der Männer buhlt Ullbrich mit Maximilian Dallinger, um einen weiteren Quotenplatz.