Die österreichischen 3x3-Männer haben bei der Europameisterschaft in Wien für die erhoffte Sensation gesorgt.
Mit einem Sieg über Dauer-Champion Serbien krönte sich das Team vor heimischem Publikum zum Europameister.
Es war die erste Medaille überhaupt für Österreich bei einer 3x3-EM.
Das Team des Gastgebers steigerte sich im Laufe des Turniers von Spiel zu Spiel und bot schließlich auch im Finale in einem spannenden Krimi Top-Favorit Serbien erfolgreich die Stirn.
Lesen Sie weiter und erfahren Sie, wie Team Austria der große Coup gelang.
Kaltenbrunner-Show im Viertelfinale
Bereits im Viertelfinale am Samstag deutete sich an, dass der ganz große Triumph für Österreich möglich werden könnte.
Im Duell mit den Spaniern lief Nico Kaltenbrunner zu großer Form auf. 13 Punkte gelangen dem 24-Jährigen, fast im Alleingang führte er Team Austria beim 21:16-Erfolg in die Runde der besten Vier.
Im Halbfinale gegen Litauen war es dann nicht nur Kaltenbrunner, der glänzte. Die Mannschaft agierte als perfekte Einheit, das Zusammenspiel funktionierte.
Beim 21:14-Sieg trafen Enis Murati und Fabio Söhnel jeweils acht Mal. Mitentscheidend war aber bereits in diesem Spiel das Publikum, das wie eine Wand hinter dem rot-weiß-roten Team stand.
„50 Prozent gehen auf das Konto der Zuschauer“, war sich Toni Blazan nach dem Erfolg sicher.
Österreich beendet lange serbische Siegesserie
Die ekstatischen Fans waren auch im Finale ein Faktor. Serbien ging als haushoher Favorit in das Duell um Gold. Seit 2018 hatte das Team alle Europameisterschaften gewonnen, in Wien sollte der sechste Titel in Folge her.
Doch die Österreicher traten mit breiter Brust nach den bisherigen Siegen an und hielten von Beginn an dagegen. Serbien brauchte eineinhalb Minuten, um erstmals zu treffen.
Austria führte mit 2:1 und gab diese Führung bis vier Minuten vor dem Ende nicht mehr ab.
Beim Stand von 15:13 für die Serben schien doch alles seinen gewohnten Verlauf zu nehmen, aber die österreichischen Männer zeigten nun herausragende Defense-Arbeit. Mit einem Block der Extra-Klasse verhinderte Enis Murati einen weiteren serbischen Korberfolg. Stattdessen trafen Blazan und Kaltenbrunner zum Ausgleich.
Die Stimmung auf der Kaiserwiese im Prater kochte, die Serben zeigten Nerven und kassierten ein technisches Foul wegen Meckerns.
Murati verwandelte den Freiwurf zur 16:15-Führung.
Als Kaltenbrunner sich unnachahmlich zum 18:16 durchtankte, war die Sensation zum Greifen nah.
46 Sekunden waren noch auf der Uhr. Einen serbischen Treffer ließ Team Austria noch zu, aber dann war Schluss.
Österreich war Europameister.
Kaltenbrunner wusste, bei wem er sich zu bedanken hatte: „Der Schlüssel waren die Fans, Danke Wien!“.
Die rot-weiß-rote Siegesfeier im Prater konnte beginnen.
Deutsche Teams am Final-Tag nicht mehr dabei
Die junge deutsche Herren-Mannschaft, die beim Olympia-Qualifikationsturnier in Debrecen so begeisterte, war in der starken Vorrundengruppe mit Serbien und Spanien ausgeschieden.
Die von Olympiasiegerin Elisa Mevius angeführten DBB-Frauen scheiterten im Viertelfinale an den Niederlanden.