Ankunft der Olympischen Fackel in Paris: 10 Stars, Anekdoten und Höhepunkte auf der Fackellaufroute

Von Céline Penicaud
9 min|
Fabian Hambüchen trägt mit Stolz die olympische Fackel am 25. Tag durch Frankreich

12 Tage vor der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele 2024 in Paris heißt Frankreichs Hauptstadt die Olympische Fackel nach ihrer langen Reise durch das ganze Land mit zwei Tagen voller Feierlichkeiten willkommen.

Die Fackel legte zuvor eine beeindruckende Reise durch Frankreich zurück, getragen von vielen engagierten Trägerinnen und Trägern. Von den französischen Überseegebieten über das Festland bis nach Korsika - das Relais des Océans machte es möglich, dass die Flamme Tausende von Kilometern zurücklegte. Diese besondere Reise vereinte die Nation und schürte die Vorfreude auf das große Sportereignis.

Erfahren Sie mehr über die prominenten Persönlichkeiten darunter auch zwei deutsche Sportstars, die die Fackel voller Stolz trugen, und die bewegenden Geschichten und Emotionen, die die ersten 56 Etappen des Fackellaufs prägten.

Ringerin Aline Rotter-Focken trägt die Olympische Fackel

Foto von OCS

Unvergessliche Momente für Florian Hambüchen und Aline Rotter-Focken

Für den Olympioniken und Goldmedaillengewinner (Rio 2016) Florian Hambüchen ging am 5. Juni ein Traum in Erfüllung: Er durfte das olympische Feuer beim Fackellauf durch das Département Loire-Atlantique und die Stadt Noun tragen.

Für den 36-jährigen Turner, der bereits an vier olympischen Eröffnungsfeiern (Rio 2016, London 2012, Beijing 2008, und Athen 2012) teilgenommen hatte, war dies eine ganz besondere Erfahrung und das erste Mal, dass er die Fackel selbst in den Händen hielt.

Auf Social Media teilte er seine Begeisterung für die kommenden Olympischen Spiele 2024 in Paris: „Was für eine Ehre heute. Ich bin einfach sprachlos und unendlich dankbar diesen Moment erlebt zu haben. Das Feuer ist auf dem Weg nach Paris und ich kann es kaum erwarten, wenn es am 26.07.2024 endlich losgeht!“

Auch für die deutsche Ringerin und Olympia-Goldgewinnerin von Tokio 2020, Aline Rotter-Focken, war der Olympischen Fackellaufroute ein unvergessliches Erlebnis. Sie trug die Fackel am 26. Juni von Weil am Rhein in Deutschland nach Huningue in Frankreich.

„Es war magisch. Es war nur ein kurzer Lauf, aber ich habe ihn genossen. Ich verspürte den olympischen Geist und den Stolz, mit der Fackel zu laufen“, sagte Aline Rotter-Focken zum Ringerverband United World Wrestling.

„Wir wurden ausführlich über die Bedeutung der Fackel und ihre Bedeutung für den Frieden informiert, und ich habe es die ganze Zeit gespürt. Es war etwas Besonderes.“

Die Top 10 der Prominenten auf der olympischen Fackellaufroute

Insgesamt trugen 10.000 Menschen die Olympische Fackel quer durch Frankreich, von ihrer Ankunft mit dem Segelschiff Belem in Marseille am 8. Mai bis zu ihrem endgültigen Ziel bei der Eröffnungsfeier auf der Seine am 26. Juli. Hier präsentieren wir Ihnen die zehn größten Stars, fünf Männer und fünf Frauen, die neben der Olympischen Fackel strahlten.

Männer

  • Charles Leclerc (französischer Formel-1-Fahrer) - 34. Etappe Alpes-Maritimes
  • Thomas Pesquet (französischer Astronaut) - 21. Etappe Manche
  • Antoine Dupont (französischer Rugbyspieler) - Etappe Haute-Garonne
  • Shaun White (US-amerikanischer Snowboarder und Skater, dreifacher Olympiasieger) - 34. Etappe Alpes-Maritimes
  • Tony Parker (ehemaliger französischer Basketballspieler) - 1. Etappe Marseille

Frauen

  • Halle Berry (US-Schauspielerin) - Etappe 34 Alpes-Maritimes
  • Megan Rapinoe (Ehemalige US-Fußballspielerin, zweifache Olympiamedaillengewinnerin) - 34. Etappe Alpes-Maritimes
  • Sue Bird (Ehemalige amerikanische Basketballspielerin, fünffache Olympiasiegerin) - 34. Etappe Alpes-Maritimes
  • Perrine Laffont (französische Buckelpiste, Olympiasiegerin) - 7. Etappe Pyrénées-Orientales
  • Anne-Sophie Pic (französische Köchin, die am häufigsten mit einem Michelin-Stern ausgezeichnete Köchin der Welt) - Etappe 36 Drôme

Die größten Stars des Olympischen Fackellaufs Paris 2024

Ganz Frankreich feiert auf den Straßen

Bei jeder Etappe versammelten sich die Einwohnerinnen und Einwohner entlang der gesamten Fackellaufstrecke und ließen sich das bunte Veranstaltungsprogramm am Abend nicht entgehen. Einige holte zu diesem Anlass ihre regionalen Trachten aus dem Schrank und feierten daran, um besonders ihre Region zu präsentieren, wie es besonders in der Bretagne, auf Korsika, Französisch-Guayana und Polynesien der Fall war.

Auf der olympischen Fackellaufroute gab es auch viele emotionale Momente, sowohl unter den Fackelträgerinnen und -trägern als auch unter den Zuschauenden. „Es ist wunderbar, all diese lächelnden Gesichter zu sehen, all diese Menschen, die sich um dieses Symbol, die Olympische Flamme und all die Werte, die sie repräsentiert, versammelt haben“, schwärmte der Sänger M. Pokora, Fackelträger bei der 41. Etappe im Elsass. „Es zu Hause in Straßburg zu tragen, ist eine große Ehre. Ich spüre starke Emotionen, es ist irgendwie unbeschreiblich.“

Auch die Sängerin Olivia Ruiz, die die Olympische Fackel auf der 8. Etappe in Carcassonne (8. Etappe) trug, war von ihren Emotionen überwältigt. „Dies in der Stadt zu erleben, in der ich geboren wurde, am Fuße der Stadt, in der ich mein Debüt als Künstlerin gefeiert habe... Mir laufen die Tränen, das bedeutet mir viel."

Einige Zuschauerinnen und Zuschauer reisten sogar tausende von Kilometern an, um persönlich dabei zu sein. So auch bei der Familie Dronet, die von New York aus angereist war, um bei der 24. Etappe zu ihren eigenen Wurzeln in der Vendée zurückzukehren. „Es ist ein Ereignis fürs Leben, vor allem für die Kinder, und es herrscht eine tolle Atmosphäre, daher sind wir sehr froh, hier zu sein", erklärte Sylvain, Vater von Joseph, Rose und Sacha im Alter von 7 bis 11 Jahren.

Der Olympische Fackellauf hat sein Ziel erreicht, die ganze Bevölkerung für die Werte des Sports und des Teilens zu begeistern.

Ein Fackellauf im Zeichen des französischen Sports und des französischen Erbes

Der Fackellauf vereint nicht nur eine ganze Nation, sondern rückt auch den Sport und die französischen Besonderheiten in den Fokus – für Millionen von Zuschauerinnen und Zuschauern vor Ort und am Fernseher.

Die Fackellaufroute unter Wasser, auf Inlineskates und auf dem Pferd

Die Athletinnen und Athleten ließen sich besondere Arten und Wege einfallen, wie sie die Olympische Fackel auf kreative Weite auf der Route transportieren könnten, um als olympische Fackelträgerinnen und -träger ausgewählt zu werden.

Das beeindruckendste Bild war zweifellos die Staffel der Freitaucherin Alice Modolo in Villefranche-sur-Mer auf der 34. Etappe. Die junge Frau holte die Fackel aus einer Tiefe von mehr als zwanzig Metern und brachte sie an die Oberfläche, wobei sie Feuer und Wasser in einem wunderschönen Schauspiel zusammenbrachte. Ein magischer Moment, der unten in der Galerie abgebildet ist.

In der Nähe des Wassers wurde die Flamme von Surferinnen und Surfern über die Pointe de la Torche im Finistère (Etappe 34) und Biarritz (Etappe 12) getragen. Die Olympische Fackel überquerte aber auch Seen und Meeresabschnitte mit dem Kanu, Kajak oder Boot, wie in der Region Pyrénées-Atlantiques.

Taïg Khris schnallte sich seine Inlineskates an und rollte damit über die Straßen des Viadukts von Millau. Am Omaha Beach (Etappe 20) wurde die Fackel auf dem Rücken eines Pferdes getragen, während der zweifache Olympiasieger und Biathlet Quentin Fillon Maillet sie im Doubs (Etappe 40) auf Skiern transportierte.

ie Flamme erhob sich zudem in die Lüfte: Eine kollektive Kletterstaffel trug sie in den Alpes-de-Haute-Provence (Etappe 3), und der Judoka Loïc Pietri nutzte eine Seilrutsche in La Colmiane (Etappe 34) für ihren Transport.

Vom Pic du Canigou bis zum Mont-Saint-Michel, ein Staffellauf durch atemberaubende Landschaften

Fackellauf war vor allem von malerischen Landschaften geprägt. Es ging hoch hinaus auf den Gipfel der Aiguille du Midi in Haute-Savoie (Etappe 39), auf dem Pic du Canigou (Etappe 7) und auf dem Pic du Midi de Bigorre in den Hautes-Pyrénées (Etappe 12). Die Fackellaufroute präsentierte das französische Erbe auf vielfältige Weisen. Sie passierte die einzigartige Gemeinde Mont-Saint-Michel, über die Klippen von Étretat sowie das Schloss Chambord und die Ockerfarben schillernde Landschaft der Provence.

Auch unter der Erde faszinierte die Strecke die Trägerinnen und Träger, wie in den Höhlen von Lascaux. Zudem zeigte der Lauf die Schönheit der französischen Überseegebiete mit ihrem türkisfarbenen Wasser. Entdecken Sie die beeindruckenden Momente der Fackellaufroute in der Galerie.

Der Olympische Fackellauf Paris 2024 stellt eine Verbindung zwischen Sport und französischem Erbe her

Höhepunkte der ersten 56 Etappen des Fackellaufs

Der Fackellauf wurde zuvor sorgfältig geplant, doch die emotionalen Momente sind nicht planbar. Hier ein Rückblick auf die bewegendsten Momente für die Athletinnen und Athleten sowie für die Zuschauenden bei den ersten 56 Etappen.

Heiratsantrag und Fackelkuss - bewegende Momente auf der Fackellaufroute

Eines der emotionalsten Bilder der erst 56 Etappen des Fackellaufs entstand am Mittwoch, dem 5. Juni, auf der Etappe durch Loire-Atlantique. In Saint-Sébastien-sur-Loire überraschte Raphaël Vriet, einer der Fackelträger des Tages, die Zuschauenden und seine Partnerin.

Kurz nachdem er seine Fackel entzündet war, übergibt er sie einem Sicherheitsmitglied, dann bleibt er stehen, um sich seiner Freundin in der Menschenmenge zuzuwenden. In diesem Moment zog er einen Ring aus seiner Tasche und machte ihr einen Heiratsantrag, inmitten von Hunderten von staunenden Zuschauenden und Kameras, die die Szene verewigten. Nach dem „Ja“ küssten sich die beiden und danach wurde der Fackellauf fortgeführt.

Es war nicht der einzige Kuss auf der Fackellaufroute. Als Fackelkuss wird auch bezeichnet, wenn zwei Fackeln zueinander geneigt werden, um eine weitere Fackel zu entzünden. Außerdem gab es auch ein Träger-Paar, das sich auf der 12. Etappe in den Pyrénées-Atlantiques, diesen Ausdruck wortwörtlich nahm! Sie küssten sich, während der Übergabe und veriehen der Etappe einen besonderen Moment.

Über 100-jährige Fackelträgerinnen und -träger und weitere persönliche Momente

Es war ein besonderer Moment, als das Olympische Feuer in Frankreich ankam. Der französische Rap-Künstler Julien Mari, bekannt als Jul, war der erste, der am 8. Mai den Kessel in Marseille entzünden durfte. Diese Auswahl war unter der französischen Bevölkerung umstritten, aber sie hatte die gewünschte Wirkung auf die 150.000 Zuschauenden, die sich am Vieux-Port zur großen Party versammelt hatten. Als meistverkaufter französischer Rap-Künstler bestätigte Jul seinen Status als Idol der Jugend und der Einwohnenden in Marseille gleichermaßen.

Der Fackellauf setzte dann seinen Weg durch Frankreich in Richtung Paris fort. Einige der Fackelträgerinnen und -träger hinterließen bei den Zuschauenden einen bleibenden Eindruck, besonders drei über Einhundertjährigen, die die Flamme trugen. Albert Corrieri, der kurz vor seinem 102. Geburtstag stand, wurde in Marseille auf der ersten Etappe gefeiert. Mélanie Volle, ebenfalls 102 Jahre alt, sorgte an der Loire für Aufsehen. Roger Lebranchu, der älteste lebende französische Olympionike, entzündete den Kessel am Mont-Saint-Michel. Für den 101 Jahre alten Champion war dies ein symbolischer Moment zum 80. Jahrestag des französischen Nationalfeiertags. Er repräsentierte einst Frankreich im Rudern, nachdem er 1948 aus Deutschland deportiert worden war.

Ein weiterer Höhepunkt ereignete sich bei der 41. Etappe im Elsass. Die Olympische Fackel erleuchtete das Parlamentsgebäude. Die Flamme loderte in Anwesenheit von Staats- und Regierungschefs, Parlamentarier*innen und dem Präsidenten der Parlamentarischen Versammlung, Theodoros Rousopoulos. Er freute sich darüber, „das Olympische Feuer des Friedens in der Wiege der Menschenrechte willkommen zu heißen

Die emotionalsten Momente des Olympischen Fackellaufs Paris 2024